Mehr Breitband für Deutschland: Telekom hat DSL-Ausbau mit 250 Gemeinden vereinbart
Telekom sorgt gemeinsam mit Kommunen für bessere Breitbandversorgung auf dem Land
Mehr als 85.000 Haushalte in ländlichen Gebieten können zusätzlich schnelle Internetverbindung nutzen
Der Wunsch nach schneller DSL-Versorgung nimmt überall in Deutschland zu. Nach Angaben des ((N)ONLINER Atlas 2008 sind inzwischen 65 Prozent der Deutschen online, mehr als 42 Millionen Menschen nutzen das Netz. Befürchtet wird jetzt allerdings eine digitale Spaltung der Gesellschaft: Auf der einen Seite die Menschen, die über eine schnelle Internetanbindung verfügen, auf der anderen Seite diejenigen, die nicht oder nicht ausreichend mit Breitband versorgt sind. Letztere leben vor allem in ländlichen Gebieten, in denen sich der Breitbandausbau wegen geringer Kundenzahlen kaum lohnt.
Um den ländlichen Regionen trotzdem den Anschluss an die digitale Welt zu ermöglichen, hat die Deutsche Telekom allein in diesem Jahr bereits 250 Kooperationen mit Kommunen vereinbart. Mehr als 85.000 Haushalte bekommen so zusätzlich die Möglichkeit, mit DSL-Geschwindigkeit im Internet zu surfen.
Investitionen von 300 Millionen Euro
"Im Gegensatz zu anderen Anbietern investieren wir nicht nur in die lukrativen Ballungszentren, sondern treiben den Breitband-Ausbau auch in den ländlichen Gebieten voran", betont Timotheus Höttges, Vorstand T-Home, Sales & Service bei der Deutschen Telekom. Die Deutsche Telekom wird bis Ende des Jahres 96 Prozent der Haushalte mit DSL-Anschlüssen versorgen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um zwei Prozentpunkte. Der Konzern stellt für den Breitbandausbau in 2008 rund 300 Millionen Euro zur Verfügung, rund 100 Millionen fließen gezielt in die Schließung von "weißen Flecken" in der Breitbandversorgung auf dem Land.
"Wie jedes andere Unternehmen müssen aber auch wir darauf achten, dass sich unsere Investitionen rentieren", so Höttges weiter. Der DSL-Ausbau ist teuer: Ein Kilometer Glasfaser-Kabel mit Tiefbau kostet bis zu 50.000 Euro. Die Investitionen bedeuten für die Telekom Verluste, wenn zu wenige Kunden über einen Ausbau gewonnen werden. In diesen Fällen setzt der Konzern auf die Kooperation mit den Gemeinden, um dennoch für eine Breitbandanbindung sorgen zu können. Die Telekom setzt auch neue Techniken ein, um die Breitbandanbindung günstiger realisieren zu können: So konnten die Ortschaften Ratzenried (Baden-Württemberg) und Venningen (Rheinland-Pfalz) über Richtfunk angebunden werden, wodurch die Tiefbaukosten eingespart wurden.
Die 250. Kooperation hat die Telekom jetzt mit der Stadt Schmallenberg im Hochsauerlandkreis geschlossen. Bis zum Frühjahr 2009 werden weitere 12 Ortsteile mit schnellen Internetanschlüssen (Übertragungsraten bis zu 16 Megabit pro Sekunde) versorgt. Weitere sechs Orte sollen nach Abschluss der Verhandlungen im nächsten Schritt angeschlossen werden. Die Stadt Schmallenberg übernimmt die Garantie für 692 Neukunden, womit sich der Ausbau für die Telekom rentiert. "Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Telekom eine Lösung gefunden haben, unsere Gemeinde ans Breitbandnetz zu bringen, und so das Gefälle zwischen der ländlichen Region und städtischen Ballungsräumen auszugleichen", betont Bürgermeister Bernhard Halbe.
Haushalte, die nicht von solchen Kooperationen profitieren, müssen trotzdem nicht auf schnelle Internetverbindungen verzichten: Neben den DSL-Angeboten über das klassische Festnetz bietet die Deutsche Telekom bundesweit auch DSL via Satellit an. Das Angebot ist mit dem Festnetz vergleichbar: Für monatlich 39,95 Euro erhalten Kunden Übertragungsraten von einem Megabit pro Sekunde beim Herunterladen von Daten. Zudem gibt es Mobilfunklösungen über HSDPA/HSUPA und das flächendeckende EDGE-Netz von T-Mobile. Telekom-Vorstand Höttges: „Wir bringen also alle Menschen in Deutschland ins schnelle Internet.“
In den Kooperationsmodellen mit der Telekom können sich die Gemeinden auf unterschiedliche Weise am Ausbau beteiligen:
Vertriebskooperationen, bei denen die Gemeinden eine Mindestkundenzahl garantieren, Beispiel: Sangerhausen (Sachsen-Anhalt)
Bereitstellung von vorhandenen Kabelkanalanlagen oder Leerrohren, Beispiel: Neroth (Rheinland-Pfalz)
Übernahme der nötigen Tiefbaumaßnahmen: Beispiel: Klein Meckelsen (Niedersachsen)
Finanzielle Zuschüsse aus Eigeninitiativen der Bürger, die auf Sonderkonten einzahlen, Beispiel: Bad Münstereifel (Nordrhein-Westfalen)
Finanzielle Zuschüsse mit Unterstützung der Landesregierung, Beispiel: Kalchreuth (Bayern)
Natürlich ist auch eine Mischung aus Beteiligungsformen möglich und teilweise werden die Leistungen nicht von den Gemeinden, sondern von Bürgerinitiativen übernommen.
Liste der Gemeinden, mit denen Kooperationen* vereinbart wurden:
Baden-Württemberg (66):
Achern, Adelsheim, Allensbach, Altshausen, Auenstein, Baden Baden, Bad Mergentheim, Bad Saulgau, Bad Wurzach, Balingen, Boxberg, Brackenheim, Bretzfeld, Buchen, Bühl-Mitte, Creglingen, Donaueschingen, Eichstetten, Emmendingen, Endingen, Eolzheim, Forbach, Gerabronn, Gerchsheim, Grünsfeld, Haslach, Höpfingen, Hüfingen, Kandel, Königheim, Külsheim, Künzelsau, Laufenburg, Meersburg, Mengen, Möckmühl (Korb, Züttlingen), Mudau, Neckarzimmern, Neudenau, Neustetten, Oberkirch Baden, Oberwolfach, Offenburg, Öhringen, Rauenberg, Ratzenried, Renchen, Rosenfeld, Rottenburg, Schömberg, Schöntal Jagst, Schwäbisch Hall, Schwörstadt, Stockach, Sulz am Neckar, Tauberbischofsheim, Teningen, Tiengen Hochrhein (Breitenfeld, Detzeln, Krenkingen), Wangen im Allgäu, Weil der Stadt, Wertheim, Kreuzwertheim, Wurmberg
Bayern (59):
Affing, Ahorn, Altenfurt, Altenstadt, Alterlangen, Babenhausen, Biberbach, Buttenheim, Dettelbach, Egmating, Feldkirchen Westerham, Finsing (Eicherloh, Neufinsing), Forstinning, Fürth-Burgfarrnbach, Geroldshausen, Grasbrunn, Großwallstadt (Nord und Süd), Hartenstein-Rupprechtstegen, Heigenbrücken, Herzogenaurach, Höhenkirchen (Brunnthal, Kirchstockach), Hollenbach, Hösbach (Rottenberg, Feldkahl, Wenighösbach) Igensdorf, Kalchreuth, Karlstadt, Kirchzell, Kolitzheim, Kümmersbruck, Lauf a.d.P, Manching, Marktheidenfeld, Marktschorgast, Memmingen, Monheim, Muhr am See, Neukirchen am Sand, Neukirchen vorm Wald, Neumarkt, Niedernberg, Obermichelbach, Oberpframmern, Parkstetten, Penzberg, Rednitzhembach, Rohrenfels, Roth (Bemlohe, Unterheckenhofen), Rott am Lech, Sauerlach, Schierling, Schorndorf, Schweinfurt, Stephanskirchen, Wolfersdorf
Brandenburg (10):
Cumlosen, Dreetz, Finofurt, Golzow, Grünheide, Kloster Lehnin, Mahlow, Niedergörsdorf, Strausberg, Wittenberge
Hessen (14):
Diemelsee (Adorf, Heringshausen), Eppstein Brehmthal, Fronhausen, Grebenstein, Hosenfeld, Hünstetten (Bechtheim, Kesselbach, Limbach, Strintz-Trinitatis, Wallbach), Ludwigsau, Selters, Wanfried
Mecklenburg-Vorpommern (1):
Altwarp
Niedersachsen (12):
Buchholz, Hohnstorf, Klein Meckelsen, Bückeburg, Dörpen, Haselünne, Herzlake, Hespe, Langen (Emsland), Löningen, Thomasburg, Werlte
Nordrhein-Westfalen (12):
Bad Wünnenberg (Bleiwäsche, Leibeg), Rahden, Bad Münstereifel , Blankenheim, Bonn Mehlem, Gummersbach, Heinsberg, Kranenburg, Schmallenberg, Selm, Viersen, Willich
Rheinland-Pfalz (17):
Altenkirchen, Edenkoben, Hillesheim, Hoppstädten-Weiersbach, Longkamp, Meisenheim, Mittelstrimmig, Morbach (Gonzerath, Hinzerath, Haag, Merscheid), Neroth, Otterberg, Rettert, Sobernheim, Traben-Trarbach, Venningen
Saarland (3):
Beckingen (Hellwies, Honzrath), Perl
Sachsen (17):
Burghammer, Chrieschwitz, Cranzahl, Flöha, Glauchau, Lichtenstein, Marienberg, Mehltheuer, Meinersdorf, Mochau, Naunhof, Neustadt, Oelsnitz/Vogtland, Pirna, Rötha, St. Egidien, Wachau
Sachsen-Anhalt (18):
Bad Schmiedeberg, Coppelsdorf, Göddeckenrode, Hohenwarthe, Immekath, Köselitz, Pölsfeld, Sangerhausen (Edresleben, Gonna, Grillenberg, Lengefeld, Obersdorf, Riestädt, Wettelrode), Stendal, Weddersleben, Wittenberg Piesterlitz, Wülperode
Schleswig-Holstein (5):
Groß Rheide, Idstedt, Lütjenburg (Giekau, Tröndel), Lütjenwestedt
Thüringen (16):
Altenburg, Birkenhügel, Bischofferode, Gräfenroda, Großenehrich, Haynrode, Kindelbrück (Büchel, Frömmstedt, Griefstedt, Rietgen), Pottiga, Sömmerda, Sonneberg, Tautenhain, Tiefthal, Weißenborn-Lüderoda
*teilweise wurden mit Gemeinden für verschiedene Ortsteile mehrere Vereinbarungen geschlossen
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